Schreiben BM - SV Seckach

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Sehr geehrte Frau Warken,
sehr geehrter Herr Hauk, lieber Peter,

die Energiepreise gehen gnadenlos durch die Decke – für Privatleute, Unternehmen und Kommunen, aber auch für alle Vereine mit eigenem Immobilienbesitz.
In unserer Gemeinde betreibt der SV Seckach nicht nur ein Sportheim, sondern seit bald 40 Jahren auch eine Sporthalle mit Kegelbahnen. Die Auslastung der Sporthalle ist enorm: sie wird nicht nur vom SV Seckach genutzt (Tischtennis, Gesundheits- und Rehabilitationssport, Turnen), sondern auch von weiteren örtlichen Vereinen (Budo Kunst, Tanzgruppen der Fastnachtsgesellschaft usw.); der Anteil an Sport treibenden Kindern und Jugendlichen ist sehr hoch.
Im Klartext: die Sporthall des SV Seckach dient der Allgemeinheit. Sie ist an allen Tagen der Woche in Betrieb und somit fallen auch laufend Betriebskosten an, die sich durch die jüngsten Preiserhöhungen für Strom und Gas, aber auch infolge der galoppierenden Inflation, massiv erhöht haben.
Vor Corona klappte die Finanzierung der laufenden Aufwendungen beim SV Seckach über viele Jahre ganz gut, weil hierfür nicht zuletzt stabile Einnahmen aus dem Betrieb der Kegelbahnen zur Verfügung standen.
Doch dann brachte die Corona-Pandemie die Schließung der Kegelbahnen und damit monatelange Einnahmeausfälle. Und noch schlimmer: nach der Wiederzulassung von sportlichen Aktivitäten in geschlossenen Räumen kamen längst nicht mehr alle Kegelgruppen zurück. Auch Ende 2022 hat der Kegelbahnbetrieb immer noch nicht sein Vor-Pandemie-Niveau erreicht – mit Monat für Monat dementsprechend großen Lücken auf der Einnahmeseite.
Und nun reißen die exorbitanten Energiepreissteigerungen, wie gesagt, weitere große Löcher in die Vereinskasse. Alleine für Gas wird beim SV Seckach ab dem neuen Jahr pro Monat ein vierstelliger(!) Betrag fällig.
Größere Rücklagen stehen dem Verein zur Deckung dieser Mehrausgaben nicht zur Verfügung, weil eine solche Entwicklung nicht absehbar war und weil es gemeinnützigen Vereinen ja verboten ist, ohne besonderen Grund größere Geldsummen anzusparen.
Was also schon für viele Privatpersonen, energieintensive Betriebe wie Bäcker u.v.m. zu einer untragbaren Belastung wird, stellt sich für den SV Seckach und für viele weitere Vereine als existenzbedrohend dar. Dabei muss immer beachtet werden, dass alle Vereinsverantwortlichen ehrenamtlich aktiv sind, was im Ernstfall auch in Bezug auf das Privatvermögen gravierende haftungsrechtliche Folgen haben kann.
Wenn in dieser Situation nicht schnell und wirksam geholfen wird, werden künftig noch weniger Menschen dazu bereit sein, ein so verantwortungsvolles Ehrenamt zu übernehmen.
Über allem steht aber natürlich der Wunsch, dass der Sportbetrieb nach 2,5 Jahren Pandemie endlich wieder vollumfänglich und dauerhaft aufgenommen werden kann. Viel zu lange lagen die Vereinsaktivitäten am Boden; über die große Bedeutung der Vereine für das gesellschaftliche Leben in unseren Kommunen brauche ich hier ja keine weiteren Ausführungen zu machen.
Deshalb wende ich mich heute an Sie mit der Bitte um Unterstützung. Leider ist aus dem Dschungel an Preisdeckeln, Energiezuschüssen und sonstigen vermeintlichen Hilfen immer noch nicht so richtig erkennbar, ob und wenn ja, in welchem Umfang, die Vereine hier Berücksichtigung finden.
Gilt z.B. die Energie- und Gaspreisbremse auch für Vereine?
Können Sie uns hierzu und zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten Informationen geben?
Außerdem bitten wir Sie hiermit darum, dass Sie sich für ein spezielles Unterstützungsprogramm für die Vereine einsetzen. Weder die Mitgliedsbeiträge, noch die finanzielle Förderung durch die Kommunen können unendlich weiter erhöht werden.
Ansonsten muss aber befürchtet werden, dass sich, wie bereits ausgeführt, immer mehr Vorstände aufgrund der o.g. Risiken dazu gezwungen sehen, ihre Ämter aufzugeben – dann hätten wir aber ein noch viel größeres Problem!
Schon im Voraus danke ich Ihnen recht herzlich für Ihre Unterstützung und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Thomas Ludwig
www.sv-seckach.de
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